Der niederländisch-jüdische Philosoph Baruch (Benedict) de Spinoza war einer der einflussreichsten Denker der frühen Neuzeit. Der Bann, den die jüdische Gemeinde Amsterdam 1656 gegen ihn aussprach, bewegt die Gemüter bis heute. In der Dokumentation SPINOZA (IL 2022) geht Regisseur David Ofek sechs möglichen Gründen für Spinozas Exkommunikation nach.
Programm: Was demnächst läuft
»Deutsche und Juden – ein ungelöstes Problem« hieß eine Diskussion, die im August 1966 im Rahmen des Jüdischen Weltkongresses in Brüssel stattfand. Fünf Männer ungefähr einer Generation, Deutsche und Juden, berichteten von ihren Erfahrungen, Ängsten und Hoffnungen. 21 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Shoah, ein Jahr nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und Israel kamen Historiker und Politiker zum ersten Mal öffentlich zusammen, um sich auszutauschen.
„Wer ein Orchester verlässt, blickt nicht mehr zurück“, schreibt Ofer Waldman und widmet seinen ersten Erzählband Singularkollektiv (2023) dann doch jener Welt, die jenseits des scheinbaren Glamours klassischer Musik liegt. Eine Welt unter der dünnen Firnis von Frack und Fliege, in der das Orchester einer weiten Steppe gleicht und wo es nach Blech und Öl, Holz und Schweiß riecht.
Am 20. April 1945 ermordeten SS-Männer im Keller einer Schule 20 jüdische Kinder und mindestens 28 Erwachsene. Die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen entwickelt gemeinsam mit Paintbucket Games und gefördert von der Alfred Landecker Stiftung ein digitales Spiel für die Hamburger Gedenkstätte Bullenhuser Damm, das für den Einsatz im Geschichtsunterricht an Schulen gedacht ist.
Was kürzlich lief
Seit biblischen Zeiten lebten auf den Inseln Rhodos und Kos Juden. Die Ursprünge der dortigen Gemeinden des frühen 20. Jahrhunderts gehen jedoch auf die Ansiedlung von 1492 aus Spanien vertriebener Juden zurück, welche sich auf dem osmanischen Balkan und im Ostmittelmeerraum niederließen.
Nach ihrer Ankunft wurden ihnen Quartiere innerhalb der schützenden mittelalterlichen Mauern der Zitadelle zugewiesen, in einem Gebiet mit sich kreuzenden Gassen, das im judeo-spanischen Volksmund als Juderia (Judenviertel) bekannt wurde.
Mit dem Aufkommen günstiger und handhabbarer Kameras ab Mitte der 1920er Jahre wurde die private Fotografie ein Leitmedium bürgerlicher Repräsentation. Gerade die jüdische Geschichte macht das deutlich. Familien, die Deutschland nach 1933 verließen, nahmen ihre Fotografien und Alben häufig mit auf die Flucht, selbst wenn sie ihr Gepäck auf einige wenige Koffer beschränken mussten.